Westerholt Sie beschäftigen sich nicht nur mit feuerwehrtechnischen Dingen und Löschen, Bergen, Retten. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Westerholt/Nenndorf befassen sich auch mit wichtigengesellschaftlichen Themen. „Aktiv gegen Rechtsextremismus“ lautete das Thema eines Dienstabends.
Als erste Jugendfeuerwehr des Landkreises Wittmund nahm der Feuerwehrnachwuchs dieses wichtige Thema in ihr Dienstprogramm auf.
Betreuer Jörn Harms hatte im Vorfeld eigens einen Lehrgang der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr besucht und den Dienst ausgearbeitet.
18 Kinder und Jugendliche lauschten interessiert seinen Ausführungen, die der Betreuer mit Hilfe einer Powerpoint Präsentation und kleinen Filmen veranschaulichte.
„Wir haben den Grundstein zur Aufklärung und Vorbeugung gelegt und die Gefahren die von der rechtsextremen Szene ausgehen, aufgezeigt“, sagte Jugendfeuerwehrwart Tim Harms. Er betonte aber auch: „Wir dürfen uns jetzt nicht auf diesem Dienst ausruhen, sondern müssen ständig an dem Thema dran bleiben.“
Bedarf besteht offenbar zur Genüge. Die Betreuer mussten mit Erschrecken feststellen, dass selbst die 14- und 15 Jährigen mit dem Begriff „Holocaust“ nichts anzufangen wussten. „Das Thema Nationalsozialismus haben wir erst im zweiten Halbjahr“, berichteten Achtklässler. Bereits vor zwei Jahren haben die Betreuer ihre Schützlinge an das Thema herangeführt. Im Rahmen eines „Überraschungswochenendes“, das die Jugendfeuerwehr nach Hamburg führte,wurde die KZ- Gedenkstätte Neuengamme besucht. Die Kinder waren währendder Führung sehr interessiert und konzentriert bei der Sache.
Den Betreuern geht es aber nicht nur um die Aufarbeitung von Geschichte,sondern auch um die aktuellen Gefahren, die von der rechten Szene drohen. Deshalb sollte ihrer Ansicht nach nicht nur in Westerholt das Thema „Rechtsextremismus“ weiter verfolgt werden. Die Westerholter hoffen, dass auch die anderen Jugendfeuerwehren im Landkreis ihrem Beispiel folgen werden.
Text: Martina Ricken „Anzeiger für Harlingerland“