Der PH-Wert der ausgelaufenen Flüssigkeit wird bestimmt. Foto: Patrick Prignitz

Vergangenen Samstag besuchte die Jugendfeuerwehr Ofenerdiek die Großübung des ABC-Zuges der Stadt Oldenburg. Während sich die Erwachsenen eine Mittagspause gönnten schauten sich die Kinder und Jugendlichen die soeben von ihren Pendants erfolgreich absolvierten Übungen genauer an.

Den gespannten Kindern und Jugendlichen wurde erläutert, dass soeben die Freisetzung von 15.000 Litern Ammoniak und der Abschätzung der entstehenden Schadstoffwolke geübt wurde. Der Schwerpunkt dieser Übung lag auf der Nutzung des Anfang des Jahres in Dienst gestellten neuen Messleitfahrzeuges. Als Messleitkomponente übernimmt das Fahrzeug die zeitliche Koordination von bis zu fünf Messfahrzeugen und der Einsatzabschnitte Messen und Dekontamination, erläuterte Zugführer Markus Lehmann. Den Jugendfeuerwehrmitgliedern wurde erklärt, das auf Basis dieser Ausbreitung im Ernstfall Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung geplant würden.

Den Jugendlichen wird das neue Messleitfahrzeug erläutert. Foto: Patrick Prignitz

An einer weiteren Station wurde den Jugendlichen gezeigt wie eine Besatzung des CBRN-Erkundungskraftwagens zwei mit einer unbekannten bläulichen Flüssigkeit gefüllte auslaufende Kanister untersuchen und ein weiteres Auslaufen des potentiell gefährlichen Stoffes verhindern mussten. Hier durften die Jugendfeuerwehrmitglieder selbst anpacken und mit PH-Papier den PH-Wert der ausgetretenen Flüssigkeit bestimmen. Proben, welche soeben durch ihre Erwachsenen Kameraden in Chemikalienschutzanzügen (CSA) genommen wurden konnten geöffnet und begutachtet werden.

„Eine Kontamination ist die Verschmutzung mit Schadstoffen. Die Reinigung eines Fahrzeuges oder einer Person von Schadstoffen wird als Dekontamination bezeichnet,“ erläuterte zeitgleich Ortsbrandmeister Mark Genschick einer anderen Gruppe der Jugendfeuerwehr. Dieser wurde soeben gezeigt wie ankommende Messfahrzeuge und CSA-Träger zu dekontaminieren sind. Für die Dekontamination der Fahrzeuge wurden zwei 30 Meter mal fünf Meter große Dekontaminationsflächen mit Dekontaminationsrahmen aufgebaut. Auch das direkt daneben stehende Duschzelt zur Dekontamination der CSA-Träger konnten sich die Kinder und Jugendlichen genauer anschauen.

 

Das Duschzelt konnten die Kinder und Jugendlichen genauer unter die Lupe nehmen. Foto: Patrick Prignitz

Der ABC-Zug der Feuerwehr Harrentor verfügt neben dem Messleitfahrzeug, zwei Messfahrzeugen und einem „CBRN-Erkundungskraftwagen“ über einen Gerätewagen „Dekon Geräte“ sowie einen Gerätewagen „Dekon Personal“. Der Gerätewagen Dekon Geräte verfügt über die Materialien, um eine Standarddekontamination von Atemschutzgeräteträgern mit Chemikalienschutzan-zügen und Fahrzeugen durchzuführen.

Die auf diesem Fahrzeug verlasteten Dekontaminationsrahmen können sowohl zur Dekontamination von Fahrzeugen bei der Kontamination mit chemischen Stoffen, als auch bei der Desinfektion von Fahrzeugen bei hochinfektiöse Krankheiten, wie der Maul und Klauen Seuche oder der Afrikanischen Schweinepest eingesetzt werden.

Bericht: Markus Alexander Lehmann

Den Jugendlichen wird gezeigt wie ein Fahrzeug dekontaminiert wird. Foto: Patrick Prignitz