Die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Burgdorf baute sich ihren eigenen Pizzaofen.

Eine gute halbe Stunde wartet man im Durchschnitt auf die Lieferung einer anständigen Pizza. Acht Monate Wartezeit sind da wohl eher die Ausnahme. Was nach einem Skandal klingt, ist für viele Vereine im Bereich Holle ein Segen – verantwortlich dafür zeigt sich die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Burgdorf. „Wir versuchen den Kindern und Jugendlichen Abwechslung zu garantieren. Handwerkliche Tätigkeiten nehmen dabei einen großen Stellenwert beim Zelten ein“, sagt Jugendfeuerwehrwart Steffen Rogalski. Alle zwei Jahre quartiert sich die Jugendfeuerwehr der Gemeinde Burgdorf zu Pfingsten auf dem Campingplatz Bergmühle ein.

Es entsteht ein nachhaltiger Pizzaofen, mit gegossenem Fundament und solide gemauert. Anders als ein hölzerner Glockenturm und ein großes Eingangstor, ebenfalls Projekte der Burgdorfer Jugendfeuerwehr, soll der Steinofen die kommenden Jahrzehnte bestehen. „Haltbar für die nächsten Jahre soll der Ofen schon sein“, sagt Rogalski. „Immerhin wollen wir in Zukunft selbst von unserem Bauvorhaben profitieren.“ Das sieht auch die Eigentümerfamilie Kumm so, die es sich nicht nehmen lässt, später selbst eine Pizza zuzubereiten. „Vorher schauen wir aber erst wie der Ofen funktioniert“, kündigt Heide Kumm an.

Damit das Bauwerk rechtzeitig fertig wird, planen die Burgdorfer Brandschützer schon seit Jahresbeginn. Steine für den Sockel werden von fördernden Mitgliedern gesponsert, das Fundament bereits eine Woche vorher gegossen. Den Feinschliff, die obersten Lagen und die Lehmhaube fertigen die Kids der Jugendfeuerwehr. Unterstützt werden sie dabei von den Kindern der Kinderfeuerwehr, denen der Umgang mit dem matschigen Lehm wohl die meiste Freude bereitet. Rogalski und sein Team freuen sich, dass der Steinofen der Feuerwehr Burgdorf auch anderen Vereinen und Gruppen auf dem Zeltplatz zur Verfügung steht. Im Juli wird die Einsatzabteilung der Feuerwehr Burgdorf zu Gast auf dem Zeltplatz sein. Ihr Auftrag ist der Bau eines hölzernen Daches und der erste Funktionstest. „Zu diesem Zeitpunkt ist der Lehm endlich ausgehärtet und wir werden sehen, ob unsere Arbeit Früchte, beziehungsweise Pizzastückchen trägt“, sagt Ortsbrandmeister Tobias Dittkrist mit einem Augenzwinkern. Von der Pizzabestellung bis zur Lieferung sind dann acht Monate vergangen. In diesem Fall wohl vertretbar.

Text: Marcel Kamphenkel