112 – das ist nicht nur die Notrufnummer der Feuerwehr, das ist auch die Zahl der Kinder, die am ersten Kreiszeltlager der Kinderfeuerwehren in Bad Pyrmont teilgenommen haben. Acht der insgesamt 29 Kinderfeuerwehren im Landkreis Hameln-Pyrmont hatten für drei Tage ihre Zelte auf der großen eingezäunten Wiese hinter dem Pyrmonter Stadion aufgebaut.
„Richtig toll und spannend“ fand der achtjährige Paul von den Flammenhopsern aus Aerzen die Übernachtungen im großen Zelt gemeinsam mit seinen Kinderfeuerwehrkameraden und -kameradinnen. Lena-Marie (8), ein Löschtiger aus Heßlingen, hatte besonders viel Spaß, dem Ballonkünstler und Magier Hans Schöber aus Emmerthal beim Knoten der Ballontiere und seinen Zaubertricks über die Schulter zu schauen. Den hatte das Organisationsteam um Mario Meyer und Hans Jürgen Dreier eigentlich für die Kinderbespaßung während der Mittagspause engagiert. Auf Wunsch der Kinder gestaltete er aber auch noch ein zauberhaftes Abendprogramm, wenn nicht gerade spielerische und altersgerechte Brandschutzerziehung in Form einer kleinen Feuershow auf dem Programm stand.
Wer während der Mittagspause nicht für einen Luftballontiger anstand, konnte die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Hagen und des Deutschen Roten Kreuzes genauer unter die Lupe nehmen. Das ließen sich Julius und seine Freunde nicht zweimal sagen. Und da sich ihr Kuscheltier Kevin beim Sturz in die Mülltonne eventuell verletzt haben könnte, stürmten sie gleich den Rettungswagen, um die Schwere der Verletzungen ihres besten Freundes abklären zu lassen. Nach einer guten Viertelstunde konnte der plüschige Patient geheilt entlassen werden und nur noch die blauen Einmalhandschuhe an den Händen der kleinen Ersthelfer zeugten von der dramatischen Kuscheltierrettung.
Genauso kurzweilig wie die Pausen war das gesamte Zeltlager-Programm organisiert inklusive sonntäglichem Zoobesuch. Das bestätigte auch Lars Witkowski, Kinderfeuerwehrwart in Höfingen. „Die Kinder sind rund um die Uhr mit einem netten Programm beschäftigt und die Organisation läuft wirklich gut“, so sein Eindruck, der offenbar nicht täuschte: Bei Leon (7) von der Mini-Feuerwehr Höfingen stand – wie bei vielen anderen Kindern auch – der Kettcar-Parcours besonders hoch im Kurs. Wenn es nach ihm ginge, könne das Zeltlager noch ein paar Tage länger dauern, sagte er begeistert. Emma (8) und Marie (6) von der Kinderfeuerwehr Kleinenwieden machte das Wasserbombenspiel bei den sommerlich angenehmen Temperaturen am Wochenende besonders viel Spaß.
Zufriedene Kinder bedeutet entspannte Betreuer, so kann man das Erfolgsrezept dieses ersten Kinderfeuerwehr-Kreiszeltlagers auf einen einfachen Nenner bringen. Dabei waren die Nächte doch schon recht kurz, wie Mario Meyer einräumen musste. „Die ersten kamen mir bereits um 5 Uhr mit geputzten Zähnen aus dem Waschraum entgegen und wollten wissen, wann es Frühstück gibt“, erzählt er von einer frühmorgendlichen Begegnung der besonderen Art. Zur Premiere gehört auch, dass die viele frische Luft im Zeltlager manchen hungriger macht, als eingeplant. Schließlich gibt es noch keine Erfahrungswerte, auf die die Organisatoren zurückgreifen konnten.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr Bad Pyrmont der Kreisbereitschaftsküche und zahlreichen Ehrenamtlichen aus den Einsatzabteilungen der teilnehmenden Feuerwehren, die unter anderem die Nachtwache übernahmen, waren 31 Betreuer im Einsatz und sorgten mit einem ,,Rundum-sorglos-Programm“ für ein tolles Gemeinschaftserlebnis bei den Jüngsten unter den Nachwuchsbrandschützern aus Aerzen, Kleinenwieden, Heßlingen, Lauenstein, Barksen, Kirchohsen, Höfingen und Tündern. Vor allem den vielen helfenden Händen galt der Dank von Landrat Tjark Bartels und Kreisjugendfeuerwehrwart Thomas „Korken“ Kurbgeweit. Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke und auch Bad Pyrmonts Bürgermeister Klaus Blome fanden bei ihren Besuchen ganzoffensichtlich Gefallen an dem kleinen Zeltdorf nahe der Emmer. ,,Eine tolle Sache“, so der Kreisbrandmeister.
Text: Sabine Brakhan