Mit technischen Gerät lösten die Jugendfeuerwehrmitglieder ihre Aufgaben beim letzten „Einsatz“. Foto: Henkel

Mit technischen Gerät lösten die Jugendfeuerwehrmitglieder ihre Aufgaben beim letzten „Einsatz“. Foto: Henkel

Ein spannendes und ereignisreiches Wochenende erlebten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Nienburg. Das Team um Jugendfeuerwehrwartin Laura Haase hatte einiges geplant für die 18 Jugendlichen des Erlebniswochenendes.

Begonnen haben die Tage am Freitag um 17 Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung hieß es das Nachtlager in den beiden Unterrichtsräumen herrichten. Danach wurde die Schutzkleidung überprüft und eine Fahrzeugzuteilung getroffen. Nach dem Abendbrot wurde es dann für Jugendlichen „ernst“. Der erste Alarm traf ein – „ausgelöste Brandmeldeanlage Firma H.B. Fuller“ lautete die Meldung.

Umgehend bestiegen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr die Fahrzeuge und begaben sich zum Einsatzort, wo sie von Ralf Bergmann, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Nienburg und Betriebsangehöriger, bereits erwartet wurden. „Der erste Weg ist immer zur Brandmeldeanlage“, erläuterte Ralf Bergmann den Jugendlichen die Vorgehensweise. An der Brandmeldeanlage selber musste dann abgelesen werden, welcher Feuermelder Alarm geschlagen hat. Nachdem die Melder bekannt waren erfolgte umgehend eine Erkundung vor Ort. Schnell stellte sich heraus, dass es sich nur um einen Fehlalarm handelte.

Wieder im Feuerwehrhaus angekommen hatten die Jugendlichen Freizeit. Es wurde auf dem Hof Ball gespielt oder man lag auf seiner Liege und unterhielt sich untereinander. Während die Kinder sich ihre freie Zeit vertrieben, waren Kameraden der Einsatzabteilung auf der Festwiese fleißig. Aus Holz wurde ein Haus aufgebaut, welches den Teilnehmern des Erlebniswochenendes als Übungsobjekt dienen sollte.

Am späten Abend war es dann soweit, der zweite Alarm ertönte. Gemeldet wurde ein Wohnhausbrand an der Festwiese. Das zuvor gebaute Holzhaus stand hell in Flammen – eine Situation, die bei den Teilnehmern des Erlebniswochenendes für große und glänzende Augen sorgte. Die Fahrzeugführer ließen ihre Mannschaften antreten und erteilten Anweisung. Dann ging alles rasend schnell. Schläuche wurden ausgerollt und Wasser auf das brennende Haus gespritzt. Immer zwei Jugendliche und ein Erwachsener standen am Strahlrohr und bekämpften von drei Seiten das Feuer. Auch diese Aufgabe wurde schnell und zu vollster Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst.

Mit technischen Gerät lösten die Jugendfeuerwehrmitglieder ihre Aufgaben beim letzten „Einsatz“. Foto: Henkel

Mit technischen Gerät lösten die Jugendfeuerwehrmitglieder ihre Aufgaben beim letzten „Einsatz“. Foto: Henkel

Während die Mitglieder der Einsatzabteilung die Reste des Brandhauses beseitigten, fuhren die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zurück zum Feuerwehrhaus, bestückten wieder die Fahrzeuge und fielen anschließend müde aber glücklich in ihre Feldbetten. Punkt sieben Uhr begann der zweite Tag des Erlebniswochenendes mit dem Wecken. Nachdem alle wach waren, ging es zum Frühstück über, um anschließend auf dem Feuerwehrgelände für den anstehenden Kreiswettbewerb zu üben. Um kurz vor 11 Uhr wurde jedoch der Übungsbetrieb von Einsatz Nummer drei unterbrochen. Diesmal wurden die Jugendlichen zu einer Personensuche im Bereich der Straße Am Brink alarmiert. An der Einsatzstelle stellte sich die Lage für „Einsatzkräfte“ wie folgt dar: Ein Jäger wird seit den Nachtstunden vermisst. Die Feuerwehr soll mit ihren Kräften den Jäger im Wald auffinden.

Gesagt getan. Umgehend bildeten die Jugendlichen unter der Anleitung von Wolfram Müller eine Personenkette und begaben sich in den Wald. Nur wenige Minuten später meldete ein Jugendlicher, das der Jäger aufgefunden wurde. Da dieser vom Hochsitz gefallen war, hatte der Jäger diverse Verletzungen. Mit einer Schleifkorbtrage, einer speziellen Kunststoffwanne, retteten die Jugendlichen den Jäger bis zum Hauptweg, wo dann die verletzte Person an den Rettungsdienst übergeben worden wäre. Somit endete der dritte Einsatz des Erlebniswochenendes.

Am Samstagnachmittag ereilte der vierte und letzte Einsatz die Jugendfeuerwehr. Die technische Hilfeleistung wurde nun verlangt. Auf dem Gelände der Nienburger Autowerkstatt waren zwei Personen von Metallteilen eingeklemmt. Weiterhin blockierte eine große Transportkiste den Zugang zu der Werkstatt. Unter fachmännischer Anleitung hob man die Transportbox an und legte Rohre unter diese – damit konnte der Zugang zur Werkstatt sichergestellt werden. Jetzt waren die beiden Personen an der Reihe. Mittels Hebekissen und Hydraulikstempeln konnten die Personen schnell aus ihrer misslichen Lage befreit werden.

Der Sonntag stand dann im Fokus des Kreiswettbewerbes in Landesbergen. Mit einer Gruppe nahm man an diesem Wettbewerb teil und errang dort Platz fünf von 49. Wieder in Nienburg angekommen hieß es für die 18 Mädchen und Jungen Abschied nehmen – bis Dienstag zum nächsten Jugendfeuerwehrtreffen. Insgesamt waren alle Beteiligten mit der Stimmung und den vielen Aktionen am Wochenende zufrieden. Eine Wiederholung wird es sicherlich wieder geben.