Die Jugendsprecher der Jugendfeuerwehren des Landkreises Goslar überreichen durch ihren Kreisjugendsprecher Lukas Eberhardt (links) Präsente an die aus ihren Ämtern scheidenden Jürgen Hage und Christina Borsutzky. Foto: RadUng

Die Jugendsprecher der Jugendfeuerwehren des Landkreises Goslar überreichen durch ihren Kreisjugendsprecher Lukas Eberhardt (links) Präsente an die aus ihren Ämtern scheidenden Jürgen Hage und Christina Borsutzky. Foto: RadUng

Gleich drei hohe Ämter wurden bei der Versammlung aller Kinder- und Jugendfeuerwehren am Samstag in Othfresen neu besetzt

Zehn Jahre im Amt

Zum letzten Mal lud Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Hage alle Kinder- und Jugendfeuerwehren des Landkreises Goslar zum Kreisjugendfeuerwehrtag nach Othfresen ein. Nach zehn Jahren als „Chef“ der Jugendfeuerwehren im Landkreis stellte er sein Amt zur Verfügung. Doch zuvor blickte Hage auf das vergangene Jahr und dabei vor allem auf die Mitgliederentwicklung zurück.

In das Jahr 2015 starteten die Jugendfeuerwehren mit 534 Mitgliedern, wovon 136 weiblich waren. Seit dem Jahresende stehen nun fünf Mitglieder weniger auf dem Papier. Die Zahl der weiblichen Mitglieder hat sich aber weiter erhöht auf 145, das sind knapp ein Viertel aller Mitglieder. „Im Blick auf die Jugendfeuerwehren des Bezirkes haben wir einen guten und stabilen Mitgliederstand, trotz allem dürfen wir die Öffentlichkeitsarbeit und Neugründung von Kinderfeuerwehren nicht aus den Augen verlieren“, sagte Hage. Insgesamt 51 Mitglieder wechselten in die Einsatzabteilungen der Feuerwehren und stehen diesen nun als Einsatzkräfte zur Verfügung. Erfreulich sind aus der Sicht von Hage die im Jahr 2015 neu gegründete Jugendfeuerwehr Immenrode-Weddingen, sowie die Kinderfeuerwehr der Stadt Langelsheim. „In Zeit von Mitgliedermangel eine mutige und wichtige Entscheidung“, erklärte Hage.

Kinderfeuerwehr statt Wettbewerbe

Über die vielen Aktivitäten im vergangenen Jahr berichtete die ebenfalls scheidende Fachbereichsleiterin Christina Borsutzky. Vier Jahre lang hat sie die Veranstaltungen & Wettbewerbe der Kreisjugendfeuerwehr organisiert und betreut. Im vergangenen Jahr waren das unter anderem zwei Jugendsprecherseminare mit Projektplanung, Collagen und Bowling, ein Kreis-Orientierungsmarsch in Astfeld und die Kreiswettbewerbe in Dörnten. Borsutzky ist nun aber Leiterin der Kinderfeuerwehr der Stadt Langelsheim und stellte deshalb ihr Amt als Fachbereichsleiterin ebenfalls zur Wahl.

Immer mehr Kinderfeuerwehren

Mit der Langelsheimer Kinderfeuerwehr verfügt der Landkreis nun über sechs Kinderfeuerwehren in denen insgesamt 107 Mitglieder, davon 30 Mädchen, aktiv sind, wusste Fachbereichsleiter Andreas Klinkert zu berichten. Klinkert, der vier weitere Ämter inne hat, kündigte im Vorfeld ebenfalls an sein Amt zu diesem Tag abgeben zu wollen. Somit stand das dritte Amt zur Wahl.

Der neue Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Müller. Foto: RadUng

Der neue Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Müller. Foto: RadUng

Am Tagesordnungspunkt 10 war es dann soweit und Kreisbrandmeister Uwe Fricke übernahm das Wort und die Durchführung der Vorschlagswahl. Vier Kandidaten hatten sich vorab für das Amt des Kreisjugendfeuerwehrwartes zur Verfügung gestellt und bekamen noch einmal die Gelegenheit, sich und ihre Zukunftsaussichten für die Kreis-Jugendfeuerwehr vorzustellen. Anschließend waren die 80 Stimmberechtigten gefragt, ihren Wunschkandidaten zu notieren. Zwei Kameraden, welche kein Stimmenrecht hatten übernahmen die Auswertung der Stimmen. Letztendlich hatte Michael Müller aus Seesen die Nase klar vorn. Müller soll in Zukunft die Geschicke der Kreis-Jugendfeuerwehr leiten. Zuvor muss aber noch das Kreiskommando in seiner nächsten Sitzung seinen Segen erteilen. Da solange noch Jürgen Hage das Amt des Kreisjugendfeuerwehrwartes inne hält, fuhr dieser mit den Wahlen fort. Als Nachfolger für die Fachbereichsleitung Veranstaltungen & Wettbewerbe standen zwei Kameraden zur Wahl. Nicht so eindeutig wie bei der Wahl zum Kreisjugendfeuerwehrwart konnte sich bei dieser Wahl der Kamerad Marius Rademacher-Ungrad durchsetzen. Er bekam 45 Stimmen und ist somit neuer Fachbereichsleiter.

Neu gewählter Fachbereichsleiter der Kinderfeuerwehren im Landkreis Goslar: Benjamin Wagner. Foto: RadUng

Neu gewählter Fachbereichsleiter der Kinderfeuerwehren im Landkreis Goslar: Benjamin Wagner. Foto: RadUng

Bei den Kinderfeuerwehren gab es dann nur einen Kandidaten – Benjamin Wagner aus Seesen. Er erhielt am Ende 79 Stimmen von 80 möglichen Stimmen, wobei er selbst Stimmberechtigt war und sich enthielt. Somit ist Wagner nun für die Koordinierung der Kinderfeuerwehren im Landkreis Goslar verantwortlich.

Neue Führungsaufgaben
Der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Bettner (rechts) überreicht Phillip Glomba seine Urkunde. Foto: RadUng

Der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Bettner (rechts) überreicht Phillip Glomba seine Urkunde. Foto: RadUng

Um einen Führungswechsel ging es dann auch bei dem Tagesordnungspunkt Ehrungen. Phillip Glomba aus Lautenthal erhielt das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr. Glomba leitete zehn Jahre die Jugendfeuerwehr Lautenthal und übernahm nun die Aufgabe des stellvertretenden Ortsbrandmeisters. Er bleibt seiner Jugendfeuerwehr aber als Ausbilder weiterhin erhalten.

Der scheidende Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Hage. Foto: RadUng

Der scheidende Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Hage. Foto: RadUng

Als Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Hage mit der Versammlung fortfahren wollte, ergriff Kreisbrandmeister Uwe Fricke das Wort. Fricke durfte eine besondere Ehrung durchführen. Er überreichte Hage die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen in Silber als Anerkennung für seine verbandliche Zusammenarbeit in den vergangenen zehn Jahren. „Eine Auszeichnung die auf Schiene der Jugendfeuerwehren nicht sehr üblich ist und das unterstreicht welche Leistungen Jürgen erbracht hat“, ergänzte Stefan Bettner.

In den Schlussworten holte der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Bettner noch einmal Erinnerungen aus den vergangenen Jahren hervor und erzählte der Versammlung was er alles mit Jürgen Hage erlebt hatte. Viele Anekdoten brachten den ganzen Saal zum Lachen. Zum Abschluss hatte Bettner aber noch ein paar ernste Worte. Er erinnerte daran, dass auch er sein Amt im kommenden Jahr zur Verfügung stellen wird und hoffe, dass er einen Nachfolger frühzeitig in die Lehrgangsarbeit einarbeiten könne.