Die Firefighter Friends sollen Botschafter für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr in anderen Kulturkreisen sein.

Die Firefighter Friends sollen Botschafter für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr in anderen Kulturkreisen sein.

Mit einer Feierstunde starteten der Landkreis und die Polizeidirektion Osnabrück ein neues Integrationsprojekt zur Nachwuchsgewinnung. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Osnabrück setzen künftig die „Firefighter Friends“ ein. Neun Jugendliche erhielten vom Niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius, dem türkischen Generalkonsul Mehmet Günay und dem Osnabrücker Landrat Michael Lübbersmann die Zertifikate für eine Qualifizierung als „Firefighter Friends“. Büsra Cit, Emine Celik, Tuncer Özdemir, Mahmut Celik, Mücteba Aktas Onur Özden, Talha Özden Osman Hakan, Sümeyra Kilic und Seyma sind künftig Botschafter für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr in anderen Kulturkreisen.

Das Innenministerium unterstützt das landesweite Pilotprojekt und Boris Pistorius zeigte sich in seinem Grußwort erfreut über den neuen Weg, den die Initiatoren des Projektes in der Nachwuchsgewinnung einschlagen: „Das Projekt übernimmt eine ganz wichtige Aufgabe, um das Thema Feuerwehr und insgesamt das Ehrenamt zu vermitteln. So können Vorurteile und Ängste, die vielleicht aus den Heimatländern mitgebracht wurden, durch positive Erfahrungen abgebaut werden. Jugendliche können nicht nur eine sinnvolle Aufgabe übernehmen, die in der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, sie ist auch für sie selbst eine Chance: sich einzubringen, sich zu identifizieren, dabei zu sein und zusammen mit anderen in einer Gruppe eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.“

Die Jugendlichen Büsra Cit, Emine Celik, Tuncer Özdemir, Mahmut Celik, Mücteba Aktas Onur Özden, Talha Özden Osman Hakan, Sümeyra Kilic und Seyma – mit Innenminister Boris Pistorius – dürfen sich nun offiziell "Firefighter Friends" nennen.

Die Jugendlichen Büsra Cit, Emine Celik, Tuncer Özdemir, Mahmut Celik, Mücteba Aktas Onur Özden, Talha Özden Osman Hakan, Sümeyra Kilic und Seyma – mit Innenminister Boris Pistorius – dürfen sich nun offiziell „Firefighter Friends“ nennen.

Die interkulturelle Öffnung der Feuerwehren und die Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund sind zentrale Punkte in diesem Projekt, das in Stadt und Landkreis unter Beteiligung der Feuerwehren, des Amtes für Brand- und Katastrophenschutzes der Polizeidirektion Osnabrück und verschiedener DITIB-Gemeinden gestartet ist. Als landesweiter Unterstützerverband ist auch die Niedersächsische Jugendfeuerwehr dabei. Mit Akin Aydin steht eines der Vorbilder für die Integration von Migranten bereits seit 2014 als ehrenamtlicher Referent des Seminars „Integration in der Feuerwehr“ zur Verfügung. Er stand auch den „Firefighter Friends“ mit Rat und Tat zur Seite. Akin ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Osnabrück-Schinkel und war in Hamburg schon als Jugendlicher Mitglied in der Jugendfeuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr half ihm nach seinem Umzug nach Osnabrück, neue Freunde zu finden und ist eine Familie für ihn geworden. Sein Engagement für die Niedersächsische Jugendfeuerwehr begann beim Seminar Kindeswohlgefährdung im Jahr 2013. Seitdem ist er auch auf Landesebene engagiert bei der Sache. 

Ziel des Projektes „Firefighter Friends“ ist es nun, junge Menschen aus anderen Kulturkreisen wie auch Akin für die ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr zu gewinnen. Auf dem Weg dahin nahmen die neun Jugendlichen Ende Oktober 2015 in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Süd des Landkreises Osnabrück in Georgsmarienhütte an einer Schulungsveranstaltung teil. Dort erfuhren sie vieles über die Aufgaben und die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren. Neben der Theorie erhielten die Jugendlichen auch hautnah Einblicke in die Praxis: Am Modell eines Rauchhauses wurde den Jugendlichen verdeutlicht, welche Gefahren von Rauch und Qualm ausgehen und welche technischen Möglichkeiten eingesetzt werden, um verqualmte Gebäude zu belüften. Es bestand auch die Möglichkeit die Atemschutzübungsstrecke zu testen und mit Maske und Atemschutzgerät auf den Schultern eine Belastungsübung zu absolvieren. Zudem standen eine Drehleiter und ein Löschgruppenfahrzeug bereit, um die Ausrüstung der Feuerwehr und Beladung der Fahrzeuge zu erklären. Die Jugendlichen waren beeindruckt von der Vielfalt der Tätigkeiten, die die Feuerwehr zu bewältigen hat und die sie nun kennenlernen durften. Einen besonderen Eindruck erhielten die Jugendlichen auch vom Zusammenhalt der Feuerwehrkameradinnen und –kameraden, die sich beim Einsatz blind aufeinander verlassen können müssen.

Zur Übergabe der Zertifikate an die Firefigther Friends erschienen zahlreiche Vertreter aus Feuerwehrverbänden und Politik in Osnabrück.

Zur Übergabe der Zertifikate an die Firefigther Friends erschienen zahlreiche Vertreter aus Feuerwehrverbänden und Politik in Osnabrück.

Nach dem Abschluss dieser Ausbildungsveranstaltung und dem Erhalt der Zertifikate sollen die „Firefighter Friends“ künftig in ihrer Community und ihrem persönlichen Umfeld (Schule, Vereine, etc.) andere interessierte junge Menschen und deren Eltern über die Arbeit der Feuerwehr informieren. Insbesondere sollen sie aufzeigen, was es mit diesem speziellen Ehrenamt und den Aufgaben der Feuerwehr auf sich hat und wie wichtig die Tätigkeit für die Gesellschaft ist, in der sie leben. Zudem werden sie an öffentlichen Veranstaltungen wie Kultur-, Sommer- bzw. Gemeindefesten teilnehmen, ausgestattet mit T-Shirts und Sweatshirts mit dem Aufdruck „Firefighter Friends“. Dort treten sie im Team mit erfahrenen Feuerwehrleuten auf. Auf ihre neue Rolle als Botschafter für die Arbeit der Feuerwehren freuen sich die neun Jugendlichen bereits sichtlich. Osnabrücks Kreisbrandmeister Cornelis van de Water dazu: „Wir erhoffen uns dadurch eine bessere Ansprache von Interessierten in den DITIB Gemeinden. Zukünftig wird es immer wichtiger sein, Integration zu leisten und weltoffener zu werden.“ Seit Sommer 2014 befanden sich die Initiatoren des Pilotprojektes in Gesprächen mit Vertretern der Feuerwehren von Stadt und Landkreis Osnabrück. Angelehnt ist das Projekt an die „Polizei-Scouts“ der Polizeidirektion Osnabrück. Seit 2014 wird das erfolgreiche Projekt zur Unterstützung der Nachwuchsgewinnung bei der Polizei eingesetzt.

Fotos: Polizeidirektion Osnabrück

Mit Inhalten des LFV-NDS/Volker Köster