17. Landeszeltlager der NiedersächsischenJugendfeuerwehr zu Ende gegangen

Wolfshagen. Eine Woche ausspannen und dabei spielerisch Gemeinschaft erleben – das17. Landeszeltlager der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr hatte, trotz desdurchwachsenen Wetters, viel zu bieten. Über 2500 Teilnehmerinnen undTeilnehmer verwandelten einige der Wiesen im Tölletal bei Wolfshagen im Harzvom 25. Juli bis zum 1. August in eine Zeltstadt. Bereits seit 36 Jahren findetdas Landeszeltlager alle drei Jahre in der Harzgemeinde statt.

Dieumfassendste Veränderung in diesem Jahr war das umfangreiche Workshop-Angebot.21 Workshops sorgten über die gesamte Woche für ein gefülltes Tagesprogramm.Viele der Jugendfeuerwehren gingen auf Du und Du mit dem Roten HarzerHöhenvieh, diskutierten mit dem Flüchtlingsrat Niedersachen wie es ist, auf derFlucht zu sein oder bastelten im Kreativworkshop einen der begehrtenZeltlager-Relaxstühle. Höhepunkt der Aktivitäten war für viele Jugendliche dasAngebot der Schattenspringer, die mit ihren Kletteraktivitäten in den Eichenauf dem Gelände einige Mutproben bereithielten, die Teamlösungen erforderten.Den übrigen Programmteil der Woche füllten Wettbewerbe wie zum Beispiel  Schwimmen, Spiel ohne Grenzen und  Wikingerschach. In der Gesamtheit derAktivitäten hatte schließlich die Jugendfeuerwehr Nöpke (Region Hannover) dieNase vorne und verteidigte den Zeltlagermeister-Titel aus dem 16. Landeszeltlager2012. 

Doch auch die Jugendfeuerwehren, die sich in den Wettbewerben nichthervortaten, hatten eine gut gefüllte Woche. „Wir nutzen die Gelegenheit desLandeszeltlagers, um unsere neuen Mitglieder zu einem Teamzusammenzuschweißen", sagte Jugendfeuerwehrwartin Barbara Balke aus Vechelde (LandkreisPeine). Dafür brauchte es nicht unbedingt die Teamaufgaben im Hochseilgarten.Auch das alltägliche Zeltlagerleben förderte das Miteinander. Für die wenigenSonnenstunden der Zeltlagerwoche hatten viele Jugendfeuerwehren eigens kleineVorgärten in den Zeltdörfern abgesteckt, in denen es sich auf selbstgebautenBänken oder im Planschbecken gut aushalten ließ. Erstmals hatte derFörderverein der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr eine Beach-Lounge mitmehreren Kubikmetern Sand und Sitzsäcken eingerichtet, die ebenfalls zumVerweilen einlud. Alle Entspannung hielt die Jugendfeuerwehren aber nicht davonab, während der Ausflugsfahrten auf den Brocken und den Bocksberg die nähereUmgebung Wolfshagens zu erkunden. Die Sommerrodelbahn in Hahnenklee vermittelteden Bocksbergbesuchern einen zusätzlichen Eindruck vom Höhenprofil desMittelgebirges.

In den Abendstunden verwandelte sich das Großzelt, in dem sonstgemeinsam gegessen wird, in eine Disko oder eine Showbühne. Vom Wettbewerb „Mr.& Mrs. Zeltlager" – mit über 140 Teilnehmern – über den Live-Auftritt vonZack Zillis bis zur Party am „Final Evening" – das ehrenamtlicheVeranstaltungsteam hatte sich einiges einfallen lassen und wurde mit großemZuspruch und Applaus belohnt.

Von der guten Stimmung im 17. Landeszeltlager überzeugten sich auch diezahlreichen Besucher aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, die sich die Zeitnahmen, über das Gelände zu schlendern. Einer der ersten Gäste warInnenminister Boris Pistorius, der seinen Aufenthalt nutzte, um mit einigenJugendlichen ins Gespräch zu kommen. Sozialministerin Cornelia Rundt zeigte mitihrem Besuch der Abendveranstaltung „#Aufleuchten – WIR für Demokratie undToleranz", welchen Stellenwert solche Signale der Jugendfeuerwehren im Landhaben. Alle Teilnehmenden und das Helferteam des Zeltlagers hatten sich fürdiese Aktion zu einem riesigen „Wir" auf dem Antreteplatz zusammengefunden. DasLuftbild der Aktion erreichte mehrere zehntausend Menschen im ganzen Land.Diesen Stellenwert nahm auch Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann vorweg,der sich bereits bei seinem Besuch am Montag über das vorbildliche Engagementder Jugendfeuerwehren ausließ. Aus dem Innenministerium besuchten außerdem derneue Abteilungsleiter für Kommunal- und Hoheitsangelegenheiten, Dr. AlexanderGötz, sowie Landesbranddirektor Jörg Schallhorn das Landeszeltlager. AuchGoslars Landtagsabgeordneter Dr. Alexander Saipa und Landrat Thomas Brychschauten gleich mehrfach im Zeltlager vorbei. Ebenfalls interessiert zeigtensich die Vertreter der Versicherungen, allen voran VGH, Concordia undFeuerwehr-Unfallkasse, die sich anschauten, wie die täglichen Abläufe in einemZeltlager dieser Dimension funktionieren – natürlich nicht, ohne ihreUnterstützung für künftige Projekte zu bekräftigen. Christian Behrens und seineKollegin Annica Bergfeld von der Concordia nutzten die Gelegenheit undverliehen direkt vor Ort den diesjährigen Concordia-Förderpreis an die Jugendfeuerwehren,die besondere Projekte aus den Bereichen Mensch, Natur und Gemeinschaftpräsentierten.

Die Dimensionen des Zeltlagers werden durch einige Eckdaten deutlich.Essenausgabe und Versorgung verteilten insgesamt 55.000 Scheiben Brot, 48.000Brötchen, 15.000 Packungen Butter und 8.000 Packungen Margarine, 600 kg Nuss-Nougat-Aufstrich,250 kg Marmelade, 450 Packungen Müsli und 780 kg Pommes. Außerdem verlegten dieEhrenamtlichen rund 2000 Meter Wasserleitungen und 20 Kilometer Strom- undTelefonleitungen. Schon wenige Tage nach Ende des Zeltlagers ist davon auf undabseits der Wiesen nichts mehr zu sehen.

Hintergrund:

Das alle drei Jahre stattfindende Landeszeltlager der NiedersächsischenJugendfeuerwehr ist in seiner einzigartigen Form und Durchführung derorganisatorische und emotionale Höhepunkt der verbandlichen Jugendarbeit in derNiedersächsischen Jugendfeuerwehr. Dicht an dicht stehen die Zelte inHahnenklee, Braunlage, Clausthal, Lautenthal, Altenau und Wildemann auf denWiesen vor Wolfshagen im Harz. Schon von Weitem ist das Landeszeltlager derNiedersächsischen Jugendfeuerwehr e. V. (NJF) an den weißen Zeltdächern zuerkennen. Das Camp findet mit über 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmernvornehmlich aus Niedersachsen, aber auch mit Gruppen aus benachbartenBundesländern und dem europäischen Ausland statt. Damit zählt dieseVeranstaltung zu den größten internationalen Jugendbegegnungen dieser Art inder Bundesrepublik.

Das seit 1969 regelmäßig veranstaltete Zeltlager wirdvon über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern komplett in ehrenamtlichemEinsatz errichtet und verwaltet und bietet in seiner Vielfalt einen Überblicküber die zahlreichen Angebote, die die Niedersächsische Jugendfeuerwehr fürihre mehr als 40.000 Mitglieder bereitstellt. Neben diversen Workshops undvielfältigen Kreativ- und Mitmachangeboten erwartet die jugendlichenTeilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils eine ereignisreiche Woche mit Ausflügen,Wettbewerben, Erlebnispädagogik, Abendveranstaltungen und diversenPräventionsprojekten zu Integration und Inklusion, interkultureller Kompetenz,gesellschaftlicher Teilhabe, Rechtsextremismus, Umweltschutz und Vieles mehr.