Ein Abend, zwei Zeltlager und eindeutliches Signal von 3500 Akteuren
Wolfshagen/Bremen. Die Niedersächsische Jugendfeuerwehrsetzte mit einem imposanten Lichtbild ein Zeichen für Demokratie und Toleranz.Zeitgleich mit derselben Aktion der Landesjugendfeuerwehr Bremen ließen beimLandeszeltlager in Wolfshagen rund 2.700 Teilnehmer und Helfer ein leuchtendes„WIR" auf einer Wiese entstehen. Ein Zeichen, mit dem an die nachhaltige Arbeitder Jugendfeuerwehren zu Demokratie und gegen Extremismus erinnert werdensollte.
„In derGemeinschaft der Jugendfeuerwehren ist kein Platz für Fremdenfeindlichkeit,Antisemitismus oder Intoleranz", sagte Landes-Jugendfeuerwehrwartin AnkeFahrenholz. „Es wird viel getan, um die JugendfeuerwehrwartInnen und dieBetreuerInnen zu sensibilisieren, um Fremdenhass und auch eine unterschwelligeablehnende Haltung gegenüber Menschen aus anderen Ländern oder auch gegenMenschen mit Handicap zu erkennen und zu entkräften." Ab und an sei dann dieGemeinschaft gefragt, um dieses Engagement wieder in den Blickpunkt derGesellschaft zu rücken.
Die Aktion unter dem Motto „#Aufleuchtengegen Fremdenfeindlichkeit – WIR für Demokratie und Toleranz" war auch wegender internationalen Gäste aus Tschechien, Polen, Belgien und der Slowakei eingelungener Höhepunkt des 17. Landeszeltlagers. „Es ist eine tolle Idee, dasThema Toleranz so umzusetzen und sichtbar zu machen", sagte SozialministerinCornelia Rundt, die eigens für das Aufleuchten ihren Besuch im Zeltlager bis 22Uhr ausgedehnt hatte. Im Vorfeld der Choreografie spielte sie in der Gruppe derHelferInnen und Gäste bei einer Variante der Fernsehsendung „1, 2 oder 3" mit.Mit Fragen zu Demokratie und Rechtsextremismus stimmten die BildungsreferentenBernd Dahle und Silke Weibels sowie Moderatorin Franziska Kühne die fünfZeltdörfer und den Gästeblock auf die Inhalte des Abends ein.
Zuvor hatten dieModeratoren bereits vor Ort in den Zeltdörfern für Stimmung gesorgt. Da dieEröffnungsveranstaltung am Samstag, 25. Juli, witterungsbedingt ausgefallenwar, nutzten die Jugendfeuerwehren die Gelegenheit der #Aufleuchten-Aktion, um,wie sonst bei der Eröffnung, mit Laola und viel Jubel auf den Antreteplatz zugehen. Dieses Schauspiel genossen neben der Sozialministerin auch LandratThomas Brych, Langelsheims Bürgermeister Ingo Henze und RegierungsbrandmeisterErnst Hemmen.
Das NiedersächsischeZeltlager findet in Wolfshagen im Harz (Landkreis Goslar) statt, das BremerZeltlager steigt direkt in der Hansestadt am Werdersee. Beide Camps startetenam 25. Juli und enden am 1. August. Zirka 2.700 TeilnehmerInnen und HelferInnenzelten in Wolfshagen, knapp 800 Personen sind es in Bremen. „Seit Jahrenengagieren wir uns für interkulturelle Öffnung und gegen Fremdenfeindlichkeit.So entstand auch die Idee, eine gemeinsame Aktion mit den Bremern in dieseRichtung zu starten", erklärt Anke Fahrenholz, Landes-Jugendfeuerwehrwartin derNJF. Bremens Landes-Jugendfeuerwehrwart Christian Patzelt ergänzt: „Wir wollteneine Brücke schlagen zwischen den beiden Landeszeltlagern und gleichzeitig eindeutliches und nachhaltiges Signal für eine hohe Willkommenskultur in denJugendfeuerwehren setzen."
Um den Wert und dieAussagekraft der Aktion zu unterstreichen, taten prominente Unterstützer wiedie N-Joy-Moderatoren Andreas Kuhlage und Jens Hardeland sowie die Hamburger BandTonbandgerät in Videobotschaften ihre Unterstützung kund. Die niedersächsischenJugendlichen erhielten für die Aktion eine Mini-Taschenlampe mit Aufdruck, dieauch nach dem Zeltlager durch ihren Aufdruck „#Aufleuchten" noch an die Aktionerinnert.
Hintergrundinformationen:
Über 40.000 Mitgliederengagieren sich in den knapp 2000 Jugend- und über 700 Kinderfeuerwehren inNiedersachsen. Sie alle sind zugleich Mitglieder der NiedersächsischenJugendfeuerwehr. Die Jugendfeuerwehr Bremen ist die Jugendorganisation desLandesfeuerwehrverbandes Bremen. Knapp 300 Jugendliche engagieren sich in 15Gruppen in den Städten Bremerhaven und Bremen. Das alle drei Jahrestattfindende Landeszeltlager der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr ist inseiner einzigartigen Form und Durchführung der organisatorische und emotionaleHöhepunkt der verbandlichen Jugendarbeit in der NiedersächsischenJugendfeuerwehr. Auch in diesem Jahr nehmen über 2.500 Jugendliche vornehmlichaus Niedersachsen, aber auch Gruppen aus benachbarten Bundesländern und aus demeuropäischen Ausland teilnehmen. Damit zählt diese Veranstaltung zu den größteninternationalen Jugendbegegnungen dieser Art in der Bundesrepublik.
Das seit 1969 regelmäßig veranstaltete Zeltlager wirdvon über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern komplett in ehrenamtlichemEinsatz errichtet und verwaltet und bietet in seiner Vielfalt einen Überblicküber die zahlreichen Angebote, die die Niedersächsische Jugendfeuerwehr fürihre mehr als 40.000 Mitglieder bereitstellt. Neben diversen Workshops undvielfältigen Kreativ- und Mitmachangeboten erwartete die jugendlichenTeilnehmerinnen und Teilnehmer eine ereignisreiche Woche mit Ausflügen,Wettbewerben, Erlebnispädagogik, Abendveranstaltungen und diversenPräventionsprojekten zu Integration und Inklusion, interkultureller Kompetenz,gesellschaftlicher Teilhabe, Rechtsextremismus, Umweltschutz und Vieles mehr.