Wie finde ich einen Hydranten? Wieviel Wasser kommt aus einem Strahlrohr und wo rufe ich an, wenn es brennt? Diesen und vielen weiteren Fragen und Aufgaben stellten sich 64 Jugendliche aus den Jugendfeuerwehren der Gemeinden Adelebsen, Dransfeld, Hannoversch Münden und Staufenberg bei der Abnahme der Jugendflamme Stufe eins im Adelebser Solar-Park.
Die Jugendflamme ist ein Ausbildungsnachweis, der in drei Stufen unterteilt ist. Nach bestander Prüfung der Stufe 1 wird ein Abzeichen mit einer gelben Flamme verliehen, das am Jugendfeuerwehranzug getragen wird. An insgesamt sieben Stationen mussten die überwiegend 10- bis 13-jährigen Jugendlichen ihr Wissen und Können unter Beweis stellen.
Dabei ging es unter anderem darum, eine Notlage zu erkennen und einen Notruf per Telefon abzusetzen. Eine Krankentrage aufzubauen und einen Bewusstlosen in die stabile Seitenlage zu bringen und zu betreuen, bis der Rettungsdienst angekommen ist.
Längen, Durchmesser und Durchflussmengen von Schläuchen und Strahlrohren waren dabei im Vorfeld eher eine Fleißaufgabe, die die Jugendlichen auswendig lernten.
Immer wieder eine knifflige Angelegenheit sind die Knoten. Drei Stück musste jeder Einzelne vorführen und benennen, wann und wofür man ihn verwendet und die Unterschiede zwischen den Leinen benennen. Als sportliche Aufgabe war ein Hindernisparcours mit verschiedenen Geräten der Feuerwehr zu überwinden.
Gleich im Anschluss folgte die Abnahme der Jugendflamme Stufe zwei. Diesen Prüfungen stellten sich 49 Jugendfeuerwehrmitglieder im Alter ab 13 Jahren und die bereits im Besitz der Jugendflamme eins waren. Die Jugendflamme zwei wird im Abzeichen mit einer gelben und einer orangen Flamme dargestellt.
Wie sichere ich eine Einsatzstelle ab und welche Abstände muss ich dabei einhalten, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen? Welche Funktionen haben Stützkrümmer und Sammelstück? Das waren nur einige von vielen Fragen und Aufgaben, die es zu beantworten und bewältigen galt.
An insgesamt vier Stationen zeigten die Jugendlichen in kleinen Gruppen ihr Können. Das Absichern einer Einsatzstelle mit Warndreiecken, Verkehrsleitkegeln, Blinklichtern und den Warneinrichtungen eines Feuerwehrautos war dabei noch eine der einfacheren Aufgaben.
Beim Geräte-Quiz mussten Buchstaben gezogen werden und anschließend Geräte mit diesem Anfangsbuchstaben in einem Feuerwehrauto gesucht, entnommen und deren Funktion erklärt werden. In einer kombinierten Übung musste die Wasserversorgung über einen Unterflurhydranten hergestellt, eine 40 Meter lange Schlauchleitung verlegt und mit Hilfe von Kupplungsschlüsseln verbunden werden. Am Ende der Schlauchleitung war ein Wasserringmonitor (improvisierter Wasserwerfer) aufzubauen. Diese Prüfung war bestanden, wenn der Wasserwerfer nach dem „Wasser marsch“-Kommando auch tatsächlich funktionierte. Als letzte Aufgabe war auch hier ein Hindernisparcours zu überwinden.
Nach Auswertung der Ergebnisse konnte Adelebsens Gemeindejugendfeuerwehrwart Benedikt Keilholz verkünden, dass alle Teilnehmer die Prüfungen bestanden haben. Bei der anschließenden Verleihung durch den stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Lindel wurde jeder einzeln aufgerufen und bekam seine Jugendflamme unter Beifall angesteckt.