Northeim. Unter dem Motto „Brandschutzerziehung ist eine Aufgabe für alle" werden in der Stadt Bad Gandersheim in den Kindergärten und Schulen in enger Zusammenarbeit zwischen den Pädagogen und der Feuerwehr durchgeführt. Speziell ausgebildete Brandschutzerzieher aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Gandersheim unterstützen in Kindergärten oder Schulen die pädagogische Fachkraft. In Deutschland kommen jährlich ca. 50 Kinder durch Rauch und Flammen ums Leben – eine erschreckende Zahl. Eines der wichtigsten Ziele der Brandschutzerziehung ist daher eine deutliche Reduzierung der Opfer von Bränden. Auch gehen immer noch zahlreiche Brände durch die Fahrlässigkeit von Kindern aus. Das ausgeprägte Neugierverhalten von Kindern und die Faszination des Feuers, bringen Kinder dazu, mit Zündmittel zu experimentieren. Aus Unerfahrenheit und Angst verlieren sie leicht die Kontrolle über das Geschehen, reagieren falsch und werden so zu Verursachern von Bränden. In der Brandschutzerziehung lernen Kinder das Phänomen „Feuer" kennen. Experimente unter Anleitung, Informatioen über Nutzen und
Gefahren des Feuers und das Üben des Verhaltens bei Bränden sollen dazu beitragen, dass eine Reduzierung von Personen- und Sachschäden durch Feuer und Rauch erreicht wird. Nur durch Aufklärung, verbunden mit eigenen praktischen Erfahrungen, können Kinder verantwortungsbewussten Umgang mit Feuer und zu richtigem Handeln im Brandfall geführt werden.

 

Unbekanntes macht Angst und verleitet zu Fehlern. Wenn Kinder das Feuer vertraut ist und sie die möglichen Gefahren kennen, werden sie im Falle der Gefahr nicht panisch reagieren, sondern folgerichtig handeln. Die Kinder lernen spielerisch den Notruf und erfahren dadurch, dass im Ernstfall durch einen rechtzeitigen Notruf schnelle Hilfe herbeigeholt wird. Durch Kenntnis von Gefahrenquellen und Beherrschung von Verhaltensweisen im Falle der Gefahr können Kinder sich und ihr Umfeld vor Schaden bewahren. Nicht zuletzt nehmen die Kinder ihre Erkenntnisse und Erlebnisse aus dem Kindergarten- oder Schulleben mit nach Hause. Als Multiplikatoren geben die Kinder ihren Eltern
und Erwachsenen Grundschulaußenstelle in Altgandersheim hatte sich zusammen mit ihrer Lehrerin Frau Brodhun in den Wochen im Sachkundeunterricht mit dem Thema „Feuer" beschäftigt und die Grundlage für den Besuch der Brandschutzerzieher gelegt. Am Dienstag, den 21. Juni 2011 war es dann soweit und die Brandschutzerzieher besuchten die Klasse 3a in Altgandersheim. Den Kindern waren die Aufgaben der Feuerwehr „Löschen, Retten, Bergen und Schützen" bekannt. Die Kinder erzählten hierzu viele kleine Geschichten, die sie selbst schon erlebt hatten. Bei der Vorführung eines Rauchmelders meldeten sich sehr viele Kinder und berichteten, dass bei ihnen Zuhause der Rauchmelder auch schon mal ausgelöst hatte. Dies zeigt der Feuerwehr, dass sich gerade junge Familien mit dem Thema Rauchmelder beschäftigt haben und Rauchmelder in ihrer Wohnung installiert haben. Das richtige Verhalten bei einem Brand und das Verlassen der Schule bzw. der Wohnung wurden geübt. Welche Schutzkleidung die Feuerwehr trägt und wie laut ein Atemschutzgerät ist, wurde den Kindern gezeigt. Das die Notrufnummer der Feuerwehr 112 ist, eine „Eselsbrücke" Feuerwehreinsatzleitstelle in Northeim war abgesprochen, dass ein realer Notruf zu Übungszwecken abgesetzt werden durfte. Ein von Frau Brodhun ausgewähltes Kind setzte den Notruf ab und ein Funkalarmempfänger der anwesenden Brandschutzerzieher wurde ausgelöst. Hierbei konnten die Kinder den Weg des Notrufes bis zur Alarmierung der Feuerwehr verfolgen. Nach diesem Teil der Brandschutzerziehung durften die Kinder sich nun auf die bereitstehenden Fahrzeuge der Feuerwehr freuen. In drei Gruppen aufgeteilt, wurde am Tragkraftspritzenfahrzeug der Ortsfeuerwehr Wolperode die Grundausrüstung der Feuerwehr gezeigt und zur Freude der Kinder mit einem Hohlstrahlrohr gespritzt. Am Löschgruppenfahrzeug LF 8 der Stützpunktfeuerwehr Altgandersheim wurden das wusste jedes Kind.
Die Drehleiter DLK 23/12 der Schwerpunktfeuerwehr Bad Gandersheim wird nicht nur in der Kernstadt, sondern auch den Ortsteilen der Stadt Bad Gandersheim und in den Gemeinden Kalefeld und Kreiensen eingesetzt. Eine Vielzahl von Einsätzen erfolgt zur Unterstützung des Rettungsdienstes, wenn Patienten nicht durch ein Treppenhaus gerettet werden können. Dann kommt die DLK 23/12 zum Einsatz und die Person kann patientenschonend auf einer Krankentrage liegend von oben nach unten transportiert werden. Wie klein die Kinder auf dem Schulhof sind und ob das Dach der Grundschule noch in Ordnung ist, durfte die Lehrerin Frau Brodhun unter dem Beifall der Kinder bei der Fahrt im Korb der Drehleiter
erleben. Zum Abschluss der viel zu kurzen Zeit erhielten die Kinder noch eine Urkunde mit der Auszeichnung: „Ich weiß Bescheid. Ich spiele nicht mit dem Feuer".