Bad Nenndorf. Große Aufregung in der Grundschule Haste, als während des Unterrichts plötzlich ein Alarmsignal ertönte und alle Schüler aufgefordert wurden, das Gebäude zu verlassen. Ruhig und geordnet machten sich die Kinder mit ihren Lehrern auf den Weg und verließen zügig die Klassenzimmer, um sich auf dem Spielplatz zu versammeln. Kurze Zeit später stieg die Aufregung noch einmal, als mit Blaulicht und Martinshorn viele Feuerwehrfahrzeuge und ein Rettungswagen auf den Schulhof fuhren. Zum Glück handelte es sich nur um eine im Vorfeld angekündigte Übung. Voller Vorfreude konnten es viele Jungen und Mädchen am Morgen gar nicht erwarten, endlich zur Schule zu kommen.
Als die Feuerwehrfahrzeuge in Position waren, kamen die Kinder näher, um die Aktionen direkt zu erleben. Als erstes rettete die Feuerwehr eine Person mit der Drehleiter aus dem ersten Stock. Als sie sicher auf dem Boden angekommen war, brandete Applaus auf. Vollkommen ungewohnt für die Feuerwehrleute, die normalerweise keine Beifallsstürme auslösen, wenn sie anrücken.
Anschließend demonstrierten die Feuerwehrleute aus der Samtgemeinde Nenndorf, wie ein Sprungretter – also ein großes mit Luft gefülltes Kissen – funktioniert. Ein Dummy flog aus dem Korb der Drehleiter zielgenau und unter dem Jubel der Kinder auf das Kissen. Eine Zugabe musste sein, sodass der Dummy noch ein zweites Mal in die Tiefe stürzte.
An verschiedenen Stationen lernten die Schülerinnen und Schüler dann die Feuerwehr kennen. Alles durfte angefasst und anprobiert werden.
Die Kinder konnten mit Feuerlöschern ein kleines Feuer löschen, wie die Großen mit einem Strahlrohr spritzen, ihre Zielgenauigkeit an Spritzwänden testen, alle Fahrzeuge genauestens in Augenschein nehmen und vor allen Dingen jeden mit Fragen bestürmen. Das DRK Bad Nenndorf hatte einen Rettungswagen aufgefahren und demonstrierte anschaulich die Arbeit der Rettungskräfte.
Die größte Begeisterung löste die Drehleiter aus Bad Nenndorf aus. Wenn die Kinder auch nicht in die Höhe durften, so doch die Lehrerinnen. Nachdem eine mutige Lehrkraft in die Luft ging, mussten auch die anderen die Schule von oben betrachten – ob sie wollten oder nicht. Unter den Anfeuerungsrufen der Kinder ging es immer wieder hinauf in den Haster Himmel.
Nach etwa zwei Stunden endete der Projekttag und die Kinder gingen wieder in die Klassen. Ziele der Aktion, die auch vom Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese beobachtet wurde, waren die Evakuierung zu proben, den Kindern die Angst vor der Feuerwehr zu nehmen und auch Werbung für die Jugend- und Kinderfeuerwehren zu betreiben. Damit die Freiwilligen Feuerwehren auch zukünftig bestehen, müssen sie schon früh auf die Kinder zugehen, um sie zu begeistern. Das hat in haste wunderbar funktioniert. Mit der Erinnerung an einen spannenden Schultag gingen die Kinder ins Wochenende.
An der Aktion waren alle zehn Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Nenndorf, sowie das DRK aus Bad Nenndorf beteiligt. Etwa 50 ehrenamtliche Helfer, die zum Teil extra Urlaub genommen hatten, opferten ihre freie Zeit, um am Projekttag teilzunehmen.