Quelle: Weser-Kurier / Von Katja Glaser
Vollersode. Mit einem ‚Überraschungsdienst‘ der besonderen Art sind die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bornreihe am Wochenende überrumpelt worden. Tatsächlich handelte es sich dabei nämlich um eine kleine Feier anlässlich einer gar nicht so kleinen Neuigkeit: Die Jugendfeuerwehr Bornreihe ist in der Kategorie Soziales mit dem ‚Niedersachsenpreis für Bürgerengagement: unbezahlbar und freiwillig‘ ausgezeichnet worden. Insgesamt gab es zehn Preisträger.

Integration spielt in der Jugendfeuerwehr Bornreihe eine wichtige Rolle: Von den 13 Nachwuchskräften haben zwei einen sogenannten Migrationshintergrund, und weitere zwei warten ungeduldig auf ihren zehnten Geburtstag, da sie erst ab diesem Alter bei der Jugendfeuerwehr mitmachen dürfen. Und das Konzept der Integration geht offenbar auf: Die Bornreiher Jugendfeuerwehr konnte sich gegen 249 Mitbewerber durchsetzen und war unter den Preisträgern die einzige freiwillige Feuerwehr. Mit einem zweiminütigen Video, in welchem der Feuerwehrnachwuchs sich und seine Arbeit vorstellte, holte Bornreihe den Preis nach Hause. Und dieser bestand nicht nur einfach aus einem Pokal, sondern war außerdem noch mit der ‚Kleinigkeit‘ von 3000 Euro dotiert, die die Bornreiher Jugendfeuerwehr mit nach Hause nehmen konnte. Was genau brachte denn den Preis? ‚Eigentlich tun wir dasselbe wie alle anderen freiwilligen Feuerwehren auch‘ erklärte Ortsbrandmeister Volker Stelljes. ‚Wir sehen diese Auszeichnung eigentlich vielmehr als stellvertretend für alle freiwilligen Feuerwehren an‘ erklärte Jugendwartin Bärbel Renken.

Bei der Bewerbung um die Auszeichnung hatte die Jugendwartin genau dieses Argument angeführt – mit Erfolg, wie die Auszeichnung beweist. Neben dem Aspekt des persönlichen Engagements eines jeden Mitgliedes einer freiwilligen Feuerwehr spielte sicher auch die soziale und kulturelle Komponente eine Rolle: ‚Die Ortsfeuerwehren verbinden Menschen aus allen Alters-, Gesellschafts- und Bevölkerungs- sowie Bildungsschichten zu einer kameradschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit, auch unabhängig von Einsatzfällen‘, so Renken in ihrem Bewerbungsschreiben.

Und gerade Jugendfeuerwehren seien im doppelten Sinne wichtig: Einerseits, um den freiwilligen Nachwuchs für den aktiven Einsatzdienst zu gewährleisten, und andererseits, um ‚die Kinder und Jugendlichen mit einem gesunden Selbstbewusstsein und dem gleichzeitigen Blick für andere sowie einem Sinn für Gemeinschaft auszustatten‘, so die Jugendwartin. Nachweislich bekämen Mitglieder von Jugendfeuerwehren später einmal leichter einen Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplatz als Nichtmitglieder, da die aktive Vorbereitung der Jugendlichen auf den Einsatzdienst eine sehr sinnvolle Vorbereitung auf die Herausforderungen sei, welche sie im späteren Leben, vor allem auch im Berufsleben, erwarte, so Bärbel Renken weiter.

Der Niedersachsenpreis für Bürgerengagement wird vom Land zusammen mit der VGH-Versicherung und der Sparkasse ausgelobt. Die Bewerbungen kamen aus den Bereichen Kultur, Sport, Kirche/Religiöse Gemeinschaften, Umwelt und Soziales.