Die jungen Brandschützer aus Niedersachsen können sich über langweilige Freizeitgestaltung nicht beklagen. Neben Wettbewerben, Übungsabenden und Ausflügen investieren zahlreiche Jugendfeuerwehren einen weiteren Teil ihrer Freizeit zu Gunsten der Natur.
Über Monate oder sogar Jahre hinweg werden Bachpatenschaften übernommen, Nisthilfen gebaut oder Müll in Wald und Flur gesammelt.

Dieses Engagement im Umweltbereich wurde nun mit dem Concordia Umweltschutzpreis gewürdigt.
Was 1992 begann, hat sich bis heute zu einem anerkannten Wettbewerb der Jugendfeuerwehren gemausert, welcher jedes Jahr aufs Neue zum Mitmachen animiert. In den vergangenen drei Jahren als Fotowettbewerb ausgetragen, kehrten die Förderer Concordia und Murer-Feuerschutz, um Initiator Ernst Müller, zum bewährten Umweltschutzpreis zurück.

Aus Niedersachsen gingen 78 Bewerbungen von Orts- und Gemeinde-Jugendfeuerwehren ein, um sich einen Anteil aus den 12.000 Euro umfassenden Geldpreisen zu sichern.
Die Jury hatte es bei der ausgeprägten Kreativität und dem Einfallsreichtum wahrlich nicht leicht, weshalb zunächst eine Vorauswahl getroffen und die Final-Gruppen zu einer Präsentation eingeladen wurden. Als Bewertungskriterien dienten Idee, Umweltaktivität, Aufwand, Öffentlichkeitsarbeit oder auch die Nachhaltigkeit. Am Ende standen 10 Preisträger fest, die nun im Rahmen des Landeszeltlagers in Wolfshagen (GS) prämiert wurden.

Die Jugendfeuerwehr Wesel (WL, Biogasanlage) wie auch die Gemeinde-Jugendfeuerwehr Thedinghausen (VER, Energiesparprojekt) erhielten für ihren Beitrag jeweils einen 1.000 Euro umfassenden Sonderpreis von Andreas Grohmann der oeco capital Lebensversicherung AG überreicht.

Als Gewinner des Umweltschutzpreises setzte sich die Jugendfeuerwehr Nöpke (Region Hannover, Stadt Neustadt am Rübenberge) durch und freut sich über ein Preisgeld von 2.500 Euro.
Als Feuerwerk an guten Ideen und Aktionen beschrieben Ernst Müller (Murer-Feuerschutz) und Wolfgang Glaubitz (Concordia) in ihrer Laudatio die in Nöpke geleisteten Aktivitäten. Die jungen Retter bauten Vögel- und Fledermauskästen sowie ein Bienenhotel, leisteten Wiederaufforstung, gestalteten ein Feuchtbiotop, versetzten einen Ameisenhügel, pflanzten Obstbäume und sammelten Müll. Dieses Engagement halten die zurzeit 23 Jugendfeuerwehrmitglieder und sieben Betreuer aus Nöpke schon seit mehreren Jahren aufrecht.

Auf den weiteren Plätzen folgten die Jugendfeuerwehren
2.) Rullstorf (LG, € 1.500, Fischotterprojekt)
3.) Messingen (EL, € 1.200, Müll sammeln und Untersuchung zum gelben Sack)
4.) Splietau (DAN, € 1.000, Fledermaus- und Schleiereulenkästen)
5.) Drögennindorf (LG, € 900, Erhalt der Wildbiene)
6.) Bad Iburg (OS, € 700, Errichtung eines Biotops)
7.) Bad Bentheim (NOH, € 600, Aufräumaktion und Biotop hergerichtet)
8.) Schortens (FRI, € 600, Patenschaft für Naturparadies Pöttkenmeer)
9.) Groß Ilsede (PE, € 500, Müllsammelaktion im Wald)
10.) Gemeinde Amt Neuhaus (LG, € 500, Hecke gepflanzt)

Im Herbst wird der nächste Concordia-Preis ausgeschrieben, der die Jugendfeuerwehren mit ihren Aktivitäten erneut zum Mitmachen animieren dürfte.

Text und Foto: Oliver Witt